Weihnachtsbräuche in Finnland
Wenn man Weihnachten hört, denkt man sofort an Finnland und Rentiere, die einen Schlitten mit dem Weihnachtsmann hinter sich herziehen. In Finnland hat Weihnachten eine lange Tradition und es gilt als das Herkunftsland des Weihnachtsmanns. Der Berg Korvatunturi in der Nähe der Stadt Savukoski in Lappland ist seine Heimat. Genauso wie in Deutschland gibt es auch in Finnland zahlreiche Traditionen und Weihnachtsbräuche rund um das berühmte Fest.
Das Eislicht
Um die dunkle Jahreszeit etwas weniger trist erscheinen zu lassen, werden überall Kerzen angezündet. Die Finnen stellen in der Weihnachtszeit sogenannte Eislichter her. Dafür füllen die Finnen Wasser in einen Eimer und stellen diesen ins Freie.
Anschließend wird so lang gewartet, bis in der Mitte nur noch ein kleines Loch mit dem noch flüssigen Wasser vorhanden ist, welches dann abgeschüttet wird. Der Eisklotz mit dem Loch in der Mitte wird aus dem Eimer gehoben und mit einer Kerze in der Mitte vor die Haustür gestellt.
Die Bescherung
Genau wie in Deutschland findet die Bescherung für die Finnen am Abend des 24. Dezember statt. Auf dem Berg Korvatunturi werden die Geschenke von Wichteln hergestellt, um danach vom Weihnachtsmann, der auf seinem Rentnerschlitten reist, an die Kinder verteilt zu werden.
Der Friedhofsbesuch
An Heiligabend denken die Finnen an all die Verstorbenen. Die Angehörigen gehen zu den Gräbern ihrer Familienmitglieder und stellen Kerzen auf das Grab. Dadurch wird die Ruhestätte am Heiligabend zu einem atemberaubendsten Lichtermeer.
Das Fest der Armen
Schon einige Wochen vor dem Heiligen Abend werden in dem nordischen Land, Geld, Kleider und Nahrungsmittelspenden gesammelt, um diese dann an jedem Tag im Dezember auf dem Rautatientoriplatz beim Hauptbahnhof an die Armen und Obdachlosen zu verteilen.
Das Himmeli
Das Himmeli ist ein traditioneller Weihnachtsschmuck in Skandinavien. Das Wort kommt von Himmel und ist ein pyramidenförmiges Mobile aus Stroh, welches an der Zimmerdecke hängt. Oftmals bleibt es bis in das Frühjahr hinein in der Wohnung hängen.
Der Weihnachtsbaum
Die größte Weihnachtsdekoration ist auch bei den Finnen der Weihnachtsbaum. Der Baum, in der Regel ist dies eine Fichte, wird im Laufe des 24. Dezember in die Wohnung geholt, im Wohnzimmer aufgestellt und mit Weihnachtsschmuck dekoriert.
In den meisten Familien ist dies traditioneller Baumschmuck aus Ketten mit den Landesflaggen, silberne Bänder, Kugeln in Rot und Gold oder Strohsterne. Die Spitze wird mit einem goldenen oder roten Stern versehen. Der Baum bleibt bis zum 6. Januar im Wohnzimmer stehen, bevor er wieder weggeräumt wird.
Der Weihnachtsbrei
Ein weiterer, der für die Finnen wichtigen Weihnachtsbräuche, ist der traditionelle Weihnachtsbrei, der am Mittag des Heiligabends mit Zucker, Zimt oder Milch gegessen wird. Manchmal isst man ihn auch mit Pflaumensuppe. Der Weihnachtsbrei ist ein Reisbrei, in dem sich eine einzige Mandel befindet.
Derjenige, der diese Mandel findet, wird viel Glück in seinem Leben erfahren oder darf eine Rede halten oder etwas singen. Alternativ wird auch in manchen Familien vereinbart, dass der Finder eine weihnachtliche Arbeit verrichten muss. Oftmals bleibt die Mandel dann jedoch verschwunden.
Die Weihnachtssauna in Finnland
Früher war der Gang in die Sauna am Heiligabend das wichtigste Ereignis. Nach dem Saunagang ist es üblich, sich zur Abkühlung im Schnee zu wälzen. Man glaubte früher, dass auch die Verstorbenen am Saunabesuch teilnahmen.