Traditionelle Bräuche zu Weihnachten aus Russland
Russland ist der flächenmäßig größte Staat der Erde. Die am weit verbreitete Religion in diesem Land ist das Christentum. Vor allem der russisch-orthodoxe Glaube spielt eine große Rolle. Das wichtigste Fest der russischen Christen ist das Osterfest. Erst danach folgt das Weihnachtsfest. Da nach der Oktoberrevolution im Jahr 1917 Weihnachten nicht mehr gefeiert werden durfte, gingen leider auch viele Weihnachtsbräuche und Traditionen verloren. Erst seit 1991 ist das Weihnachtsfest wieder ein offizieller Feiertag.
Die Fastenzeit
Einer der wichtigsten Bräuche bei den Russen ist das Weihnachtsfasten. Es beginnt am 28. November und dauert bis zum 6. Januar. Während dieser Zeit ist es den Gläubigen nicht erlaubt, Fleisch, Käse, Butter, Milch und Eier zu verzehren. Am Montag, Mittwoch und Freitag darf erst nach der Abendmesse etwas gegessen werden, wobei auf Fisch, Pflanzenöl und Wein verzichtet werden muss.
Am Wochenende ist Fisch und Wein allerdings in Maßen erlaubt. Aufgrund dieses Verzichts haben sich in Russland einige traditionelle Weihnachtsspeisen entwickelt. Besonders gern kochen die Familien in dieser Zeit Schtschi, Buchweizenbrei oder geschmorten Weißkohl.
Schtschi ist eine Kohlsuppe, welche mit Gemüsebrühe hergestellt wird.
Der Weihnachtsbaum
Die Russen hängen an ihren Weihnachtsbaum vorrangig Dekoration aus bunt bemaltem Glas. Manchmal findet man aus der alten Traditionen auch noch Anhänger aus Watte, Karton und Papiermaché. Die Motive symbolisieren dabei meist die Figur der Väterchen Frost, dem russischen Weihnachtsmann und seiner Enkelin Snjegurotschka. Im Fenster hängen aus Papier gebastelte Schneeflocken.
Väterchen Frost und Snegurotschka
Väterchen Frost ist der russische Weihnachtsmann. Dies ist ein Überbleibsel aus der Zeit des Kommunismus. Das Wort „Weihnachtsmann“ durfte damals nicht erwähnt wurden, deshalb nannte man ihn Väterchen Frost. Zusammen mit seiner Enkelin Snegurotschka bringt er den Kindern am 7. Januar die Geschenke. Diese bestehen traditionell aus bunten Tüten, gefüllt mit Pralinen, Nüssen und Mandarinen.
Neujahrsfest
Zu den Weihnachtsbräuchen gehört auch das Feiern des Neujahrsfests. Dieses feiert man in der Nacht vom 13. Januar auf den 14. Januar. Zu diesem Fest erhalten die Menschen wieder Geschenke, die ebenfalls unter den Baum gelegt werden. Oftmals sind dort auch die Figuren von Väterchen Frost und Snegurotschka zu finden. Ein weit verbreiteter Glaube unter den Russen ist es, dass man sich im ganzen nächsten Jahr neue Kleidung kaufen kann, wenn man zum Neujahrsfest auch neue Kleidung trägt. Außerdem sollen vor diesem Tag alle Schulden beglichen sein.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil dieses Tages ist auch das Wünschen, wenn die Uhr 12 Uhr anzeigt. Es wird geglaubt, dass die Wünsche in Erfüllung gehen werden, an die man in dieser Nacht ganz besonders fest glaubt.
Beginn dieser Neujahrsfeier ist jedoch meistens erst gegen 22 Uhr. An einem reichlich gedeckten Tisch gibt es viele verschiedene Gerichte und Getränke. Eine Viertelstunde vor Mitternacht erhebt jeder sein Glas Sekt und verabschiedet sich so vom vergangenen Jahr. Um 5 vor 12 hält der Präsident traditionell die Neujahrsansprache, welche im Fernsehen und im Radio übertragen wird. Dabei gratuliert er all den Bürgern des Landes zum neuen Jahr.